Recruiting durch die Augen der Bewerber: Mit Empathy Mapping zu besseren Candidate Journeys
- Aleksandra Corzun

- 21. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Hast du dich jemals gefragt, wie sich Bewerber während des Recruiting-Prozesses wirklich fühlen? Wie sie jede Interaktion mit deinem Unternehmen erleben? Die Antwort auf diese Fragen kann dir viel wertvolle Einblicke, Hürden und Stolpersteine in deinem Rekrutierungsprozess aufdecken.
Genau hier setzt die Empathy-Mapping-Methode an – ein strukturiertes Vorgehen, um den Recruiting-Prozess konsequent aus Sicht der Kandidaten zu analysieren.Wir haben sie zuletzt auf der Lean-Agile-Scrum-Konferenz von Swiss ICT eingesetzt, um die Candidate Journey systematisch zu durchleuchten.
Dabei haben wir uns bewusst in die Rolle der Bewerbenden versetzt und deren Wahrnehmung an den wichtigsten Touchpoints – von der Stellenausschreibung bis zum Interview – untersucht. Mit Hilfe von Empathy Mapping konnten wir nicht nur Emotionen und Erwartungen sichtbar machen, sondern auch konkrete Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifizieren.
Ein entscheidender Mehrwert: Aus den gewonnenen Erkenntnissen wurden unmittelbar praxisnahe Massnahmen abgeleitet, die Teilnehmenden direkt in ihren Alltag integrieren konnten.

Ich kann soviel sagen: Recruiting kann heute viel von agilen Methoden lernen: schnell experimentieren, kontinuierlich verbessern, auf Feedback reagieren und immer die „Kunden“ aka Bewerbenden in den Mittelpunkt stellen.
Was ist Empathy Mapping und wie funktioniert es?
Stell dir vor, du könntest die Gedanken und Gefühle der Bewerber in jeder Phase des Bewerbungsprozesses nachvollziehen.
Genau das ermöglicht die Empathy Mapping Methode. Diese Methode hilft dir, sowohl die emotionalen als auch die rationalen Aspekte der Candidate Journey zu verstehen.
Einblicke aus der Praxis:
Oft wird angenommen, dass dieser Ansatz nur für grosse Unternehmen relevant ist. Doch das ist ein Irrtum. In den letzten 5 Monaten habe ich diesen Ansatz erfolgreich in Trainings bei Startups, IT-Dienstleistern, Unternehmen der Energiebranche und KMU-Banken angewendet.
Ziel und Nutzen:
Zielgruppe: Geschäftsleitung, Ausbildungsverantwortliche, Führungskräfte, Mitarbeitende oder HR-Verantwortliche.
Ziel: Die Empathy Mapping Methode dient dazu, die Teilnehmer für die Bewerberperspektive zu sensibilisieren und ein tiefgreifendes Verständnis für die Emotionen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Bewerber zu entwickeln. Wir leiten konkrete Massnahmen ab, um den gesamten Recruiting-Prozess zu optimieren und Bewerbungsgespräche sowie Interaktionen mit Bewerbern zu verbessern.
Und so geht's:
Zielgruppe definieren: Gemeinsam bestimmen wir, wer am Prozess beteiligt ist, sei es die Geschäftsleitung, Ausbildungsverantwortliche, Führungskräfte, Mitarbeitende oder HR-Verantwortliche. Je nach Zielgruppe analysieren wir die einzelnen Schritte des Recruitings unterschiedlich detailliert.
Touchpoints vorbereiten: Als nächstes identifizieren wir die verschiedenen Berührungspunkte, an denen Bewerber mit deinem Unternehmen in Kontakt treten. Das können Stellenanzeigen, Bewerbungsgespräche oder Onboarding-Massnahmen sein.
Emotionen zuordnen: Dann wird es emotional. Wir erstellen eine Liste von Emotionen, und jeder Teilnehmer wählt die aus, die er mit den jeweiligen Schritten im Recruiting-Prozess verbindet. Dabei versetzen sich die Teilnehmer in die Rolle der Bewerber und teilen ihre Gedanken und Gefühle.
Warum ist Empathy Mapping so wertvoll?
Der grösste Vorteil der Methode liegt in der klaren Identifikation von Stärken und Schwächen im Recruiting-Prozess. Die Teilnehmenden gewinnen ein tiefgreifendes Verständnis für die verschiedenen Bewerberphasen und können so den Prozess optimieren.
ERGEBNISSE:
Die Geschäftsleitung hat ein tiefgreifendes Verständnis für die Bewerberphasen gewonnen und kann nun fundierte Entscheidungen treffen, um den Recruiting-Prozess zu optimieren und Talente effektiver zu gewinnen.
Die interne HR-Abteilung hat direkt von neuen Einblicken in die Bewerberperspektive profitiert und konkrete Massnahmen zur Verbesserung des Recruiting-Prozesses abgeleitet.
Ausbildungsverantwortliche haben wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Bewerber gewonnen und können Rekrutierung und Interviews gezielter anpassen.
Fach- und Führungskräfte haben ein tieferes Verständnis für die Bedeutung eines positiven Bewerbungserlebnisses entwickelt und verbessern ihre Bewerbergespräche.
Das Highlight: Die emotionalste Phase
Der spannendste Teil des Prozesses ist es herauszufinden, welche Phase die meisten Emotionen auslöst. Diese Erkenntnisse sind oft überraschend und unglaublich wertvoll.
Mach etwas cooles für deine Business Partner!
Denkst du auch darüber nach, die Empathy Mapping Methode für die Optimierung des Recruiting-Prozesses oder die Sensibilisierung der Linienvorgesetzten oder der Geschäftsleitung anzuwenden? Dann melde dich bei Aleksandra Corzun oder Way Out Consulting AG Team.




Kommentare